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Zwei Tage lang purer Wander-Genuss in der Hochschwab-Region mit einer Almwanderung und einem Aufstieg zum Gipfel.

Vom Alpengasthof Bodenbauer wandern wir am ersten Tag zur Sonnschienhütte und weiter zur Häuslalm. Tags darauf steigen wir zum Hochschwab-Gipfel auf und über das G’hackte ab.

Schwere 2-Tagestour

Hochschwabgruppe (STMK)

27 Kilometer

2.040 m Aufstieg und Abstieg

Wir fahren nach Kapfenberg und von dort auf der Mariazeller Bundesstraße bis Thörl. Von St. Ilgen immer geradeaus weiter bis zum Alpengasthof Bodenbauer, wo wir das Auto abstellen.

1. Tag: Wanderung zur Häuslalm

38 Bilder

  • Strecke: 12 Kilometer
  • Höhenmeter: 1.010 HM Aufstieg, 370 HM Abstieg
  • Tourdauer: 5 Std 50 Min Gehzeit, 7 Std 45 Min inkl. Pausen
  • Verlauf: Alpengasthof Bodenbauer – Josersee – Sonnschienhütte – Sackwiesensee – Häuslalm

Letztes Jahr konnte ich wetterbedingt den Hochschwab nicht besteigen. Die alternative Route bei meiner Nordalpenwanderung führte mich zum Alpengasthof Bodenbauer (884 m), den ich sehr gut in Erinnerung habe. Hier starten wir unsere Tour, gehen am Weg Nr. 839 in das Josertal und weiter zur Heinzleralm (1.158 m). Noch ein leichter Anstieg und wir sind in 1 Stunde 10 Minuten beim lieblichen Josersee (1.228 m). Ein kurzer Regenguss trübt unsere gute Stimmung nicht. Und siehe da, in wenigen Minuten ist es wieder vorbei mit dem Regen.

Wir maschieren bis zum Ende der Forststraße und verlassen den Josersee in nördlicher Richtung. Durch den Wald verläuft ein schmaler Steig zwischen Sackwiesenkogel und Buchbergkogel hinauf Richtung Sackwiesenalm. Bevor wir die Alm erreichen, quert der Weg Nr. 838, welcher von der Häuslalm herüber führt. Wir folgen diesem Weg nach links und kommen zum Plotscherboden, wo wir einen wunderschönen Tiefblick ins den Klammboden haben. Nach dem kleinen Abstieg folgt nun ein kurzer Aufstieg über den Dr. Ferdinand Steller Steig zur Sonnschienalm.

Doch bevor es bergauf geht, trauen wir unseren Augen kaum. Wenige Meter neben uns stehen zwei junge Steinböcke und genießen das saftige Gras. Unsere Anwesenheit scheint sie überhaupt nicht zu interessieren. So nahe waren wir noch nie an Steinböcke heran gekommen. Wir schießen ein paar Fotos und schleichen uns anschließend leise davon. Die Sonnschienalm (1.523 m) macht heute ihrem Namen aller Ehre. Bei der Ankunft (3 Std Gehzeit vom Josersee; 15 Min Pause) scheint die Sonne bei blauem Himmel. Leider auch nur kurz, dann schieben sich Wolken davor. Heute haben wir sehr wechselhaftes Wetter. Da wir genug Zeit haben, gibt es eine ausgiebige Rast (1 Std 40 Min) und ein köstliches Mittagessen in der gemütlichen Hütte.

Gestärkt spazieren wir am 801er Weg fast eben bis zum idyllischen Sackwiesensee (1.414 m). Den Weg rund um den See lassen wir uns nicht entgehen bevor wir nach kurzem Anstieg einen Sattel erreichen. Nun etwas bergab und wir gelangen zur bewirtschafteten Sackwiesenalm, die nur wenige Minuten von der Häuslam entfernt liegt. Auf letztere haben wir uns den ganzen Tag gefreut, vor allem wegen den Hüttenwirten Barbara und Franz, die wir letztes Jahr bei der Saisoneröffnung besuchten. Wir übernachten heute auf der Häuslalm (1.526 m, 1 Std 40 Min Gehzeit) und freuen uns auf einen netten Hütenabend!

2. Tag: Zum Hochschwabgipfel und über das G’Hackte retour zum Bodenbauer

58 Bilder

  • Strecke: 15 Kilometer
  • Höhenmeter: 1.030 HM Aufstieg, 1.670 HM Abstieg
  • Tourdauer: 8 Std 10 Min Gehzeit, 10 Std 10 Min inkl. Pausen
  • Verlauf: Häuslalm – Fleischer-Biwak – Hochschwab – Schiestlhaus- Alpengasthof Bodenbauer

Wir sitzen bereits um 7:00 Uhr beim Frühstück und sind wenig später für die heute geplante lange Tour wanderbereit. Wir verlassen den Sattel der Häuslalm (1.526 m) und folgen dem Ost-West Weitwanderweg (801, 805) Richtung Hochschwab vorbei an Baumstall, Hirschgrube und Hundsboden bis zum weiten Rauchtalsattel (2.110 m). Die zu Beginn vorhandenen Latschengassen weichen mit der ansteigenden Höhe Grasflächen und steinigen Abschnitten. Am Weg befinden sich rießige Dolinen, die im Sommer gut sichtbar sind und daher keine Gefahr darstellen.

Nun ist es nicht mehr weit bis zum Fleischer-Biwak (2.153 m), einer für ca. 10 bis 12 Personen frei zugänglichen Unterstandshütte (3 Std. 10 Min Gehzeit, 20 Min Pause am Weg). Sie ist nach Ferdinand Fleischer jun., dem Obmann der Alpinen Gesellschaft Voisthaler, benannt. Er kam mit den Brüdern Teufelbauer am 12. April 1903 während eines Schneesturms auf der Hochfläche ums Leben. In weiteren 20 Minuten stehen wird am Hochschwab-Gipfel (2.277 m, 20 Min Pause). Von hier haben wir einen tollen Rundum-Blick. Insbesondere der Tiefblick in die Obere Dullwitz Richtung Voisthaler Hütte ist beeindruckend.

Die Neugier auf das Schiestlhaus (2.153 m) lässt uns trotzdem aufbrechen. Knapp 30 Minuten später sitzen wir in diesem topmodernen alpinen Stützpunkt des ÖTK. Das neue Schiestlhaus wurde als Vorzeigeprojekt für solares, nachhaltiges und ökologisches Bauen in alpinen Regionen gebaut. Und wir müssen sagen: es ist mehr als gelungen! Der Entschluss steht fest, hier werden wir beim nächsten Mal übernachten. Die Innenausstattung des Schiestlhauses muss den Vergleich mit einem modernen Innenstadtlokal nicht scheuen. Auch das Essen war ausgezeichnet. Für eine ganz besondere Stimmung sorgen schließlich die Pächter der Hütte. Die angenehme Atmosphäre des Gastraumes wird mit chilliger Lounge-Musik unterstrichen.

Nach der Pause (1 Std 20 Min) brechen wird wieder auf. Für den Rückweg wählen wir die nördliche Umgehungsmöglichkeit des Hochschwab-Gipfels, die uns zurück zur Fleischer Biwakschachtel bringt. Dort beginnt der Abstieg über das G’hackte, eine steile schrofige Passage, die mit Sicherungen und Leitern ausgestattet ist. Beim G’hacktbrunn (1.785 m) wird das Gelände wieder einfacher und wir können unsere Blicke zu den Hochschwab-Südwänden und die davorliegende Karlandschaft, welche Eisgrube genannt wird, schweifen lassen. Wir entdecken plötzlich über 30 Gemsen, die sich dort mit Jungtieren herum treiben.

In Zickzack geht es bergab und schon taucht die nächste „Sensation“ auf. Eine Steinbock-Mutter streift mit ihren zwei Jungen durchs Gelände. Der Hochschwab ist für seinen zahlreichen Tierbestand bekannt, wir dachten aber nicht, so viele Tiere am Weg entdecken zu können. Bei prächtigem Wetter geht es das malerische Trawiestal hinunter zur Trawiesalm und weiter über eine Steilstufe im Wald zu den imposanten Abbrüchen der Hundswand. Bald ist der Trawiesbach zu queren und auf fast ebenem Weg geht es nun zurück zum Alpengasthof Bodenbauer (4 Std 10 Min).

Maximale Höhe: 2275 m
Minimale Höhe: 887 m
Download file: 201408hochschwab.gpx

One Comment

  • Kati sagt:

    Hi Harald,
    wir haben 2018 die selbe Tour nur umgekehrt (und in 2 Tagen) absolviert!
    Super Bericht! Wir hoffen, wir schaffen es bald mal wieder zurück in die Hochsteiermark.

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