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Heute brennen etwas die Fersen von der gestrigen Wanderung mit den Sommerschuhen, die mir Papa und Martina am Wochenende von zu Hause mitgebracht haben. Das wird sich schon einlaufen (dachte ich jedenfalls). Bis zum Abend habe ich zwei große Blasen kassiert.

Beim Start in Lungötz habe ich noch nicht besonders darauf geachtet. Ein leichtes Brennen an den Fersen habe ich wahr genommen, es aber dezent ignoriert. Ich hatte bisher noch nie Blasen an den Füßen, also was soll das?

Der Weitwanderweg 01 in Lungötz ist nicht einfach zu finden. Ich folge zuerst dem Wegweiser Richtung Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte, muss aber rasch feststellen, dass dies nicht der vorgegebene Weg 201 ist. Ich brauche einige Zeit bis ich sicher bin, dass auch die Karte in meinem Navi an diesem Punkt nicht stimmt. Sie zeigt einen Weg an, wo keiner ist. Doch irgendwann finde ich heraus, dass ich zuerst die Bundesstraße weiter entlang laufen muss, denn dann befindet sich rechterhand ein entsprechender Hinweis für den Weiterweg.

Es geht gleich steil hinauf zum Schoberberg und weiter zur Ramseckhütte. Bei der nahe liegenden Karalm kehre ich ein, trinke etwas und esse ein Würstel. Über den Salzburger Almenweg komme ich zur privaten Korein- und zur Hochalm. Hier zweigt der Weg rechts ab und führt hinauf zum Brandlbergkopf, um anschließend hinunter zur Brandstättalm sowie zur Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte zu leiten. Von der Hüttenterrasse ist Werfenweng, der Ort im Tal, gut ersichtlich.

Ich verbringe einige Zeit auf der Hütte, bis ich plötzlich ein Grollen höre. Tatsächlich, in der Ferne ist ein Gewitter und Regen erkennbar. Also packe ich rasch meine Sachen und mache mich auf den Weg talwärts. Hoffentlich zieht das Unwetter in einer anderen Richtung ab. Doch es dauert nicht lange und der Himmel wird immer dunkler. Ich laufe den Berg hinunter, aber es hilft alles nichts. Es beginnt zu Regnen und wenig später schüttet es, als wenn der Himmel alle Tore geöffnet hätte.

Ich suche Schutz unter einem Baum und krame zumindest meine Regenjacke aus dem Rucksack. Stehenbleiben bringt nichts, mein Notunterschlupf hält dem Sturzregen nicht stand. Da ich bereits die ersten Häuser sehen kann, beschließe ich weiter zu laufen. Bis auf die Unterhose durchnässt, kann ich mich bei einem Garagendach unterstellen. Ich beginne zu frösteln und ziehe daher die nassen Sachen aus und trockene an. Hoffentlich hat mich dabei keiner gesehen :-)

Nach einer halben Stunde ist der ganze Spuk vorbei. Donner, Blitze und Regen sind hinter dem Berg verschwunden, lediglich auf der Straße rinnt ein kleiner Bach talwärts. Jetzt kann ich den restlichen Weg nach Werfenweng problemlos marschieren. Im Relax- und Wanderhotel Wenger Alpenhof kann ich meine Sachen trocknen. Jetzt merke ich auch, dass die Fersen ordentlich schmerzen. Ich habe mir mit den Sommerschuhen tatsächlich zwei große Blasen eingefangen und bin gespannt, wie es mir mit diesen die nächsten Tage ergehen wird.

Die Tour im Überblick

Tourverlauf: Lungötz (835 m) – Karalm (1.435 m) – Brandlbergköpfe (1.754 m) – Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte (1.526 m) – Werfenweng (902 m)

  • Mittlere Tour
  • 22 Kilometer
  • 7 Std Gehzeit
  • 9 Std 15 Min gesamt inkl. Pausen
  • Aufstieg: 1.057 m
  • Abstieg: 1.009 m
  • Höchster Punkt:
    Brandlbergköpfe (1.754 m)
  • Niedrigster Punkt:
    Lungötz (835 m)
  • Wetter: sonnig, dann Gewitter mit Starkregen, 20 bis 37 Grad
Maximale Höhe: 1736 m
Minimale Höhe: 845 m
Download file: etappe29.gpx

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