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Eine spannende und abenteuerliche 4-Tagestour zum 3.076 Meter hohen Großen Hafner.

Die Hafnergruppe erstreckt sich vom Malta- und Murtal bis zum Katschberg. Sie ist die östlichste Berggruppe des Nationalparks Hohe Tauern.

Schwere 4-Tagestour

Ankogelgruppe (Ktn./Sbg.)

35 Kilometer

3.171 m Aufstieg und Abstieg

Wir reisten am Vortag über die Mautstraße ins Maltatal bis zum Kölnbreinspeicher an und übernachteten im Hotel Malta. Daher können wir zur ersten Tagesetappe früh aufbrechen.

1. Tag: Auf den Weinschnabel und hinunter zur Sticklerhütte

45 Bilder

  • Strecke: 14 Kilometer
  • Höhenmeter: 1.132 HM Aufstieg, 1.300 HM Abstieg
  • Tourdauer: 7 Std 30 Min Gehzeit, 9 Std 45 Min inkl. Pausen
  • Verlauf: Hotel Malta/Kölnbreinspeicher – Marchkarscharte – Weinschnabel – Muritzenscharte – Schmalzscharte – Albert Biwak – Murquelle – Sticklerhütte

Das erste Teilstück geht gemütlich auf der Straße am Ufer des Kölnbreinspeichers entlang, bis ein Wegweiser den Aufstieg zum Weinschnabel anzeigt (40 Min). Von hier immer steil bergauf, vorbei an der Jagasteighütte (1.981 m) bis zur Marchkarscharte (2.384 m, 1 Std 25 Min Gehzeit, 45 Min Pause). Ein idealer Platz für die erste Rast.

Der weitere Aufstieg führt teilweise über Blockgestein und ein mächtiges Schneefeld (ist aber unschwierig). Lediglich beim letzten Stück vor dem Gipfel brauchen wir unsere Hände, um über die riesigen Felsblöcke klettern zu können. Am Weinschnabel (2.754 m) angelangt (1 Std 15 Min Gehzeit, 45 Min Pause), werden wir mit einem prächtigen Ausblick belohnt.

Mit dem folgenden Abstieg erreichen wir die Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern. Wir wandern über viel Gestein und Geröll hinunter zur Muritzenscharte (2.386 m), vorbei am Oberen und Unteren Schwarzsee und steigen schließlich hinauf zur Schmalzscharte (2.444 m, 1 Std 40 Min Gehzeit, 15 Min Pause ). Am Weg befinden sich einige gesicherte Stellen. Auf der Rückseite der Scharte ist in wenigen Minuten der Albert-Biwak erreicht, eine bestens ausgestattete Notunterkunft. Wir steigen über blockreiches, alpines Ödland ab und erreichen bei der Schmalzgrube, das langgezogene Almgebiet entlang der Mur.

Die Quelle der Mur entspringt hier unter einem großen Felsblock (1 Std 20 Min Gehzeit, 30 Min Pause). Direkt aus der Ursprungsquelle seinen Durst zu löschen, hat schon etwas. Ein Cache, welcher sich in der Nähe befindet, wird von uns gesucht und gefunden :-). Leider hat es zu regnen begonnen. So machen wir uns auf den Weg zur Sticklerhütte (1.752 m), die wir durchnässt nach 1 Stunde und 10 Minuten erreichen. Die Hütte ist sehr komfortabel eingerichtet und das Essen schmeckt ausgezeichnet. Ein perfekter Abschluss für diesen tollen, aber doch anstrengenden Tag.

2. Tag: Weiter zur Rotgüldenseehütte

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  • Strecke: 8 Kilometer
  • Höhenmeter: 549 HM Aufstieg, 555 HM Abstieg
  • Tourdauer: 4 Std 20 Min Gehzeit, 5 Std 5 Min inkl. Pausen
  • Verlauf: Stickler Hütte – Muritzen Alm – Schrovinscharte – Rotgüldensee Hütte

Eigentlich war für heute den ganzen Tag Regen angesagt. Wir schälen uns aus dem alleine bezogenen Bettenlager, blicken aus dem Fenster und die Sonne lacht uns entgegen. Gut gelaunt machen wir uns nach dem Bergfrühstück (Marmeladebrot und Kaffee) auf den Weg.

Auf einer Fahrstraße geht es von der Sticklerhütte (1.752 m) leicht bergab über die Zalußenalm zur schön gelegenen Muritzenalm (1.592 m) mit ihren Häusern und einer bezaubernden Kapelle (50 Min). Hier verlassen wir den Fahrweg und kommen auf einem breiten, steil ansteigenden Forstweg in den Wald. Bei einer Wegbiegung machen wir kurz Rast (30 Min Gehzeit, 10 Min Pause) und folgen anschließend dem weiteren Wegverlauf. Nach wenigen Minuten merken wir, dass keine Markierungen mehr vorhanden sind und sich der Weg im Dickicht verläuft. Sicherheitshalber gehen wir ein Stück zurück. Und tatsächlich, bei der Wegbiegung zeigt eine Markierung auf einen schmalen Pfad.

Jetzt sind wir wieder am richtigen Weg und gelangen nach einiger Zeit aus dem Wald. Von hier ist der weitere Tourenverlauf erkennbar und man hat eine direkte Sicht auf die Schrovinscharte. Von der Scharte (2.039 m, 1 Std 30 Min Gehzeit, 35 Min Pause) haben wir einen schönen Blick ins Tal Richtung Hintermuhr und können auch den Flussverlauf der Mur gut erkennen.

Noch ein kleines Stück weiter bergauf und dann geht es stetig auf einem schmalen, landschaftlich schönen Panoramaweg bergab. Das letzte Stück vor der Rotgüldenseehütte (1.735 m) geht wieder durch den Wald. Das passt für uns sehr gut, da es nun leicht regnet. Rechtzeitig erreichen wir die Hütte, bevor es aus Kübeln gießt (1 Std 30 Min).

3. Tag: Der Große Hafner wird erklommen

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  • Strecke: 8 Kilometer
  • Höhenmeter: 1.378 HM Aufstieg, 808 HM Abstieg
  • Tourdauer: 7 Std 40 Min Gehzeit, 10 Std 30 Min inkl. Pausen
  • Verlauf: Rotgüldensee Hütte – Wastlkarscharte – Großer Hafner – Kattowitzer Hütte

Heute soll unser erster 3.000er bei einer relativ langen Tour bestiegen werden. Zeitiges Aufstehen steht daher am Programm. Wir verlassen nach dem Frühstück die gemütliche Rotgüldensee Hütte (1.735 m) und wandern am Ufer des Unteren Rotgüldensees entlang.

Am Seeende beginnt der Aufstieg zum Oberen Rotgüldensee (1.997 m), von dem ein gewaltiger Wasserfall abfließt. Ein paar gut gesicherte Kletterstellen sind dabei zu bewältigen. Hier halten wir uns einige Zeit auf und lassen die Schönheit dieses idyllischen Ortes auf uns wirken (1 Std 30 Min Gehzeit, 20 Min Pause). Besonders haben es uns die Spiegelungen der umliegenden Berge im See angetan. Hier gibt es auch wieder einen Cache zu finden.

Nun geht es aber weiter, vorbei am See und dann in Richtung des von weitem sichtbaren, riesigen Gröllfeldes. Der Weg ist leicht zu finden, da zahlreiche Markierungen auf den einzelnen Steinen zu finden sind. Stetig und lange geht es bergauf. Ca. 100 Höhenmeter unterhalb der Wastlkarscharte beginnen die ersten Seilsicherungen. Wir sind etwas verwundert, da immer wieder Steinbrocken von oben herabkommen. Da wir uns Nahe einer Felswand bewegen, sind wir aber gut geschützt. Ein Stück weiter, sehen wir was hier los ist. Von einer Bergflanke hat sich ein riesiger Felssturz ereignet. Wie wir später erfahren, ist dies in der letzten Nacht passiert. Vorhandene Seilsicherungen wurden weggerissen, das Gelände ist mit Staub sowie kleineren und größeren Steinen überzogen, die sich laufend lösen und weiter in die Tiefe stürzen. Wir versuchen diese Stelle zu passieren, kommen aber auf dem rutschigen Gelände nicht weiter. Es ist für uns zu gefährlich und wir denken bereits an Umkehr.

Aber man braucht einfach nur Glück. In diesem Moment steigt ein Bergkamerad vom Bergrettungsdienst der Ortsstelle Muhr von der Wastlkarscharte ab und hilft uns einem nach dem anderen über diese schwierige Stelle. Nach der Querung sind die Sicherungen wieder vorhanden und so können wir die letzten 10 Meter in einer Rinne senkrecht nach oben mit Hilfe von Drahtseilen und Steigbügeln erklimmen. Glücklich erreichen wir die Wastlkarscharte (2.721 m, 2 Std 35 Min Gehzeit, 1 Std 10 Min Pause) und genehmigen uns erst einmal eine weitere Rast (30 Min).

Der folgende Weg führt vorbei am Wastlkarkees. Dabei klettern wir über zahlreiche Steinblöcke und queren ein Schneefeld, bevor wir zum Marscheid aufsteigen. Am Marscheid (2.768 m, 1 Std Gehzeit, 10 Min Pause) zweigen wir zum Großen Hafner ab. Mäßig steil geht es den Grat entlang, über gesicherte Felsplatten. Dann folgt ein breiter, einfach begehbarer Rücken, der voll mit senkrecht aufgestellten Steinplatten übersät ist. Das ist echt witzig anzusehen. Auch wir stellen natürlich zwei „Steinmänner“ auf. Nach ca. 1 Stunde stehen wir beim Gipfelkreuz des Großen Hafners (3.076 m), unseres ersten 3000ers :-). Die Aussicht ist Richtung Kattowitzerhütte getrübt, dafür ist der Blick Richtung Kölnbreinspeicher und insbesondere Richtung der Rotgüldenseen, von denen wir heute aufgestiegen sind, beeindruckend.

Nur schwer können wir uns losreißen (20 Min Pause), aber da die Zeit wie im Fluge vergeht, denken wir an den Abstieg. Der Rückweg zum Marscheid ist gleich wie der Aufstieg (40 Min Gehzeit, 20 Min Pause). Von hier steigen wir weiter ab über Serpentinen und Geröll durch das Ochsenkar bis zur Kattowitzerhütte (2.321 m, 55 Min Gehzeit).

4. Tag: Zurück zum Ausgangspunkt

9 Bilder

  • Strecke: 5 Kilometer
  • Höhenmeter: 112 HM Aufstieg, 508 HM Abstieg
  • Tourdauer: 3 Std
  • Verlauf: Kattowitzer Hütte – Hotel Malta/Kölnbreinspeicher

Wir haben die heutige Nacht im voll belegten Bettenlager verbracht. Glücklicherweise hielt sich das Schnarchen der Bettgenossen in Grenzen und so können wir ausgeruht den neuen Tag beginnen. Gleich nach dem Frühstück brechen wir auf. Es ist ein herrlicher Tag mit viel Sonnenschein. Lediglich das Tal ist in eine dicke Wolckendecke eingehüllt, was von oben sehr imposant aussieht. Aber auch diese verschwindet im Laufe des Abstieges.

Von der Kattowitzer Hütte (2.321 m) geht es relativ eben bis zur Gratscharte des Gamsleitenjochs (50 Min), dann bergab zum Krumpenbach (2.070 m, 50 Min). Der weitere Weg führt teilweise über Geröll, vorbei an einem einzigartigen Hochmoor und schließlich über den Salzgittersteig hinab zu unserem Ausgangspunkt, zum Parkplatz beim Hotel Malta (1.933 m, 1 Std 20 Min Gehzeit, 10 Min Pause).

Maximale Höhe: 3065 m
Minimale Höhe: 1643 m
Download file: 200908hafner.gpx

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